Die Zehntscheune

Die Zehntscheune in Ober Erlenbach, ein Bauwerk reich an Geschichte und Wandel, spiegelt den Lauf der Zeit wider. Von den Wechseln der Herrscher und Religionen über das Ende der Leibeigenschaft bis hin zur Freiheit der ehemaligen Untertanen – das Dorf und seine Zehntscheune haben viel erlebt. Trotz Kriegen und Veränderungen blieb die Zehntscheune eine Konstante.

Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde sie von den Bewohnern Ober Erlenbachs mit Unterstützung der Gemeinde wieder aufgebaut. Ihre Wiederherstellung dauerte Jahre, aber die Zehntscheune erstrahlte schließlich wieder und diente weiterhin als Lagerhaus.

Mit den Errungenschaften der Neuzeit wie Elektrizität und fließendem Wasser begann auch für das Dorf ein neues Kapitel. 1978 wurde die Zehntscheune privatisiert, diente Kindern als Spielplatz und barg zahlreiche Geheimnisse.

Die Umwandlung in eine Zahnarztpraxis nach sorgfältiger Restaurierung markierte einen weiteren Wendepunkt. Später zogen Pferde in den Stall, und es entstanden Wohnräume. Einige Jahre später wandelte sich die Zehntscheune erneut und wurde zur Heimat eines Künstlerpaares, das eine Galerie mit Fokus auf die „Leipziger Schule“ eröffnete.

Das Haus diente zunächst nur dem Leben und Arbeiten, bis es 2022 zu einer grundlegenden Veränderung kam…

Aus der Nachbarschaft der Zehntscheune:

DIE GESCHICHTE DER SYNAGOGE IN OBER ERLENBACH

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde und ihrer Synagoge in Ober Erlenbach ist ein bedeutender Teil des lokalen Erbes. Gegründet im 19. Jahrhundert, erfüllte die 1840 erbaute Synagoge die spirituellen Bedürfnisse der Gemeinde, bis sie 1938 in den Novemberpogromen zerstört wurde.

Heute erinnert eine Gedenktafel an die Stätte der ehemaligen Synagoge und ihrer Gemeinde. Dank der Initiative des Architekten Thomas Knickmeier erlebt das Gebäude eine Neugestaltung, die sowohl die Vergangenheit ehrt als auch einen Blick in die Zukunft wirft – ein Hoffnungsschimmer für die Entwicklung der Stadt.

DAS TEAM ART HOUSE ZEHNTSCHEUNE

Der "kleine" Hund Bruno, eine treue Seele und unverzichtbarer Teil des Teams im Art House Zehntscheune, ist weit mehr als nur ein Haustier für Jutta und Gert. Bruno, mit seinem liebenswerten Charakter und seiner fröhlichen Art, ist das Herzstück des kulturellen Zentrums und bei Besuchern sowie Künstlern gleichermaßen beliebt. Sein sanftes Wesen und seine freundliche Ausstrahlung machen ihn zu einem perfekten Begleiter, sowohl bei den alltäglichen Aufgaben als auch bei den zahlreichen Veranstaltungen, die in der Zehntscheune stattfinden. Bruno begrüßt jeden Gast mit einer schwanzwedelnden Begeisterung, die sofort ein warmes und einladendes Ambiente schafft. Seine Anwesenheit trägt dazu bei, dass die Zehntscheune mehr als nur ein Ort der Kunst und Kultur ist – sie wird zu einem Ort, an dem sich Gemeinschaft und Wohlbefinden vereinen. Bruno verkörpert die lebensbejahende Energie und das Herz der Zehntscheune, und er ist ein wesentlicher Teil dessen, was diesen Ort so besonders macht. Mit Bruno an ihrer Seite zeigen Jutta und Gert, dass die Liebe zur Kunst und Kultur Hand in Hand geht mit der Freude an der Gesellschaft eines treuen vierbeinigen Freundes.

Die Geschichte der Zehntscheune von Ober Erlenbach

Wie sie hätte sein können….

Prolog: Ende des 16. Jahrhunderts. Der Bischof von Mainz wird zum Lehnsherrn der Gemarkung Ober Erlenbach als einem Teil seines Herrschaftsgebietes. Er vergibt das Land an einen loyalen Gefolgsmann.

Wir schreiben das Jahr 1576.

Der einsame Reiter war noch etwa zwei Stunden von seinem Ziel entfernt. Am Vortag war er in Mainz aufgebrochen. Der Weg war schwieriger als erwartet. Es war schwer gewesen eine Furt über den Fluss zu finden. In der Nacht war er zunächst weitergeritten, später hatte er ein Lager aufgeschlagen und ein Feuer entzündet. Bei Tagesanbruch war er wieder aufgebrochen. Nun näherte er sich seinem Ziel. Ein kleiner Ort namens Ober Erlenbach, nicht mehr als eine Ansammlung weniger Hütten.

An seiner Seite ein riesiger Hund von löwenartiger Statur mit Namen Brunhold, der seinen Herrn keinen Augenblick aus den Augen ließ.

Die letzten Kilometer führten sie durch weite Felder, die reich bestellt waren, ebenso wie die Obstgärten, die an die kargen Häuser angrenzten.

Die Menschen draußen hatten ihre Geräte zum Gruß erhoben, das der Reiter wie eine Art Spalier durchritt. Sein Ruf und die Nachricht, dass er als Abgesandter des Mainzer Bischofs kommen sollte, waren Geertfried und seinem tierischen Begleiter bereits vorausgeeilt.

Der Bischof erhob von den Bauern einen Zehntel, also einen Anteil ihrer Ernte, als Abgabe. Geertfrieds Aufgabe bestand darin, diesen Teil der Ernte zukünftig von den Landbewohnern einzutreiben. Um diese Erzeugnisse zu lagern und zu verwalten, wurde ein Gebäude, die sogenannte Zehntscheune, errichtet.

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Unser Eventraum

Die Zehntscheune war ein großer, massiver Bau, der aus Stein und Fachwerk bestand. Sie diente als Lagerhaus für die eingebrachten Zehntabgaben, die in Form von Getreide, Wein oder anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen geleistet wurden. Die Bauern brachten ihren Zehntel in die Scheune, wo er gelagert und später vom Bischof oder seinen Verwaltern abgeholt wurde.

Die Zehntscheune hatte aber auch oft eine soziale Funktion. In Zeiten von Missernten oder Not konnten die Bauern auf die Vorräte in der Scheune zurückgreifen, um sich und ihre Familien zu versorgen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Zehntscheune mehrmals umgebaut und erweitert, zuletzt um einen grossen Pferdestall. Heute ist sie ein historisches Gebäude und ein Zeugnis der agrarischen Vergangenheit von Ober Erlenbach. Als Geertfried an diesem Tag sein Ziel erreichte, musste er zunächst einmal für sich und seinen treuen Gefährten Brunhold eine geeignete Unterkunft für die nächste Zeit finden, von wo aus er als Lehnsherr auftreten wollte. Als er ein letztes Mal den Bach überquerte, fiel ihm ein kleines Gasthaus auf, das ganz in der Nähe fast am Ortsrand lag, wo er Halt machte und um Einlass bat... Nachdem Geertfried in Ober Erlenbach angekommen war und sich in dem kleinen Gasthaus niedergelassen hatte, begann er seine Aufgaben als Lehnsherr wahrzunehmen. Eines Tages traf er dabei bei einem Fest auf eine junge Maid namens Agnes aus dem Geschlecht derer zu Königstein. Sie war von außergewöhnlicher Schönheit und hatte einen klugen Verstand. Geertfried war sofort von ihr fasziniert und beschloss, sie zur Gemahlin zu nehmen. Die Hochzeit fand in der kleinen Dorfkirche St. Martin statt, und die Bewohner von Ober Erlenbach waren voller Freude über die Verbindung ihres Lehnsherrn mit einer so vornehmen Dame. Geertfried und seine junge Frau Agnes führten fortan ein glückliches Leben in Ober Erlenbach. Die junge Frau brachte frischen Wind in das Dorf und setzte sich für die Belange der Bauern ein. Sie half dabei, die Ernte und die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Geertfried war stolz auf seine kluge und engagierte Frau und unterstützte sie in all ihren Vorhaben.

Gemeinsam bauten sie das Dorf weiter aus und sorgten dafür, dass Ober Erlenbach zu einem blühenden Ort wurde. Die Zehntscheune wurde renoviert und erweitert, um den wachsenden Bedürfnissen der Bauern gerecht zu werden.

Geertfried und seine Gemahlin regierten mit Weisheit und Gerechtigkeit über Ober Erlenbach. Sie waren beliebt bei den Bewohnern und wurden als gute Herrscher verehrt.

Die Geschichte von Geertfried und seiner jungen Gemahlin Agnes aus dem Geschlecht derer zu Königstein wurde über die Jahrhunderte hinweg weitererzählt und ist bis heute ein Teil der Dorfgeschichte von Ober Erlenbach.

Geertfried und Agnes beschlossen nach einer Zeit mit ihrem treuen Begleiter Brunhold in das nahegelegene Lersner Schloss zu ziehen. Das Schloss war ein imposantes Gebäude, das auf einem Hügel thronte und einen weiten Blick über das Land bot.

Geertfried und Agnes ließen das Schloss renovieren und zu ihrem neuen Zuhause machen. Sie richteten prächtige Gemächer ein und schufen einen Ort der Schönheit und des Wohlstands.

Von ihrem neuen Domizil aus konnten sie das Dorf Ober Erlenbach weiterhin gut überblicken und ihre Herrschaft ausüben. Sie kümmerten sich um die Belange der Bauern und sorgten dafür, dass das Dorf weiter gedieh.

Geertfried und Agnes waren nicht nur gute Herrscher, sondern auch großzügige Gastgeber. Sie luden regelmäßig Adlige und Würdenträger zu sich ins Schloss ein und veranstalteten prächtige Feste und Bankette.

Das Lersner Schloss wurde zu einem Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in der Region. Es war ein Ort, an dem Kunst und Kultur gefördert wurden und an dem sich die Menschen aus der Umgebung gerne trafen.

Die Geschichte von Geertfried und Agnes im Lersner Schloss wurde über die Jahrhunderte hinweg weitererzählt und ist bis heute ein Teil der regionalen Geschichte. Das Schloss ist ein beliebtes Ausflugsziel und ein Symbol für die einstige Macht und Pracht des Adelsgeschlechts derer zu Königstein.

Agnes gebar eine Tochter, Juliane, der noch drei andere, allesamt Söhne, im Laufe der Zeit nachfolgen sollten. Thomasius, der ältere, wurde dem Vater ein würdiger Nachfolger.

Er wurde in den Künsten der Herrschaft und des Regierens unterrichtet und zeigte frühzeitig großes Geschick und Weisheit. Als Geertfried älter wurde, übergab er die Herrschaft über Ober Erlenbach und das Lersner Schloss schließlich an seinen Sohn Thomasius.

Thomasius führte die Arbeit seines Vaters fort und regierte mit derselben Weisheit und Gerechtigkeit. Er setzte sich weiterhin für das Wohl der Bauern ein und sorgte dafür, dass das Dorf weiter gedieh.<br>

Unter Thomasius‘ Herrschaft erlebte Ober Erlenbach eine Zeit des Wohlstands und des Fortschritts. Neue Handwerksbetriebe wurden gegründet, die Landwirtschaft florierte und das Dorf wuchs weiter.

Thomasius war nicht nur ein guter Herrscher, sondern auch ein großer Förderer der Künste und Wissenschaften. Er lud Künstler, Gelehrte und Philosophen zu sich ins Schloss ein und unterstützte ihre Arbeit.

Die Geschichte von Thomasius und seiner Herrschaft über Ober Erlenbach wurde über die Jahrhunderte hinweg weitererzählt und ist bis heute ein Teil der regionalen Geschichte. Thomasius‘ Name wird mit Respekt und Bewunderung genannt, und sein Erbe lebt in der blühenden Gemeinde von Ober Erlenbach weiter.

Copywriter

Gert H. Schröder

 

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